pilot@OMR 2023

„Let’s be bold: Menschen, die den Markt bewegen.“

Unser exklusives Side Event zum OMR-Festival hat am 9. Mai wieder stattgefunden

pilot@OMR: Exklusives Side Event zum OMR-Festival 2023

pilot@OMR 2023: Bei unserem Side Event des OMR-Festivals nutzten insgesamt rund 150 Marketing- und Mediaentscheider*innen die Gelegenheit und erlebten am 9. Mai 2023 in unseren Hamburger Räumlichkeiten hochkarätige Speaker*innen des digitalen Mega-Festivals OMR 2023 im spannenden Austausch mit unseren pilot-Expertinnen und Experten.

Die Erfolgsstrategie einer Multi-Brand

Den Auftakt machte Carmen Kroll (Carmushka), die im Gespräch mit unserer Strategiedirektorin Fabiana von Holtzapfel nicht nur über ihren Erfolg als Personenmarke sprach, sondern auch über Inspirationsquellen, gescheiterte Projekte, Learnings und dem Umgang mit Hass auf Social Media. Ebenso wurde thematisiert, wie Carmen Kroll bei ihrer Markenstrategie auf verschiedene Kommunikationskanäle setzt und wie mutige Entscheidungen zum Aufbau ihrer erfolgreichen Multi-Brand „Carmushka“ beigetragen haben.

„Ich hatte das große Glück, mich nicht positionieren zu müssen, sondern von vorneherein ich selbst sein zu können. Bei einer Personal Brand dreht sich nun einmal vieles um einen selbst – daher spreche auch über immer über Themen, die mich selbst bewegen wie Partnerschaft, Mutterschaft oder auch Unternehmertum.
Carmen Kroll
Influencerin und Unternehmerin

Creatoragentur, Modelabel und Printmagazin: Erfolgsgeheimnisse einer Multi-Brand

Der Content-Creatorin folgen mittlerweile rund 1. Mio. Follower*innen auf Instagram, diese Reichweite nutzte sie, um parallel mehrere Unternehmen aufzubauen – darunter das Modelabel „Oh April“ sowie das gedruckte Magazin „Things we Write“. „Mein Ziel ist es, Mehrwerte zu schaffen für die Community – und das auf allen Plattformen“, so Carmen Kroll. Die mutige Entscheidung, ein Printmagazin zu launchen, begründet „Carmushka“ folgendermaßen: „Print gibt Themen mehr Raum und bietet eine Auszeit in einer sich immer schneller drehenden Welt – und mir haben die Inhalte gefehlt, die jetzt im Magazin stattfinden. Die 45.000 Exemplare der 1. Auflage war komplett ausverkauft und wir haben eine neue Zielgruppe angesprochen.“  

Wegweisendes Entertainment Marketing

Im nächsten Talk begrüßte unser Geschäftsführer Moritz Hoffmann Zaria Parvez, die als globale Social Media Managerin bei der Sprach-Lern-App Duolingo die Strategie, das Community Management und die Partnerschaften mit Creator*innen auf allen großen Plattformen verantwortet. Durch Parvezs Arbeit wuchs der TikTok-Kanal von Duolingo von 50.000 Follower*innen im September 2021 auf heute 6 Millionen Follower*innen an – was die AdAge jüngst mit der Auszeichnung als einem der Top 5 Brand TikTok Accounts honorierte.  Zum viel diskutierten Zielgruppe der GenZ gab die erfolgreiche Social-Media-Managerin folgenden Tipp an Unternehmen und Werbetreibende

„Wer die GenZ ansprechen will, der sollte am besten auch Vertreter der GenZ einstellen und junge Talente entsprechend fördern“.  
Zaria Parvez

Be Bold – Follower*innen emotional für sich gewinnen

Gefragt nach dem Erfolgsrezept hinter diesem enormen Wachstum, appellierte Parvez daran, mutig zu sein und Dinge auch einfach einmal auszuprobieren – auch wenn sie nicht funktionieren. „Nur zehn Prozent unseres Contents sind geplant, rund 90 Prozent entstehen oft aus spontanen Situationen heraus“, so Parvez. Für die Sprach-Lern-App setzt sie mit ihrem Social Media Team stark auf das Thema Entertainment und eine offene, direkte Kommunikation, die die Community einbindet und manchmal sogar auf konfrontativen Content. „Man muss seine Follower*innen emotional für sich gewinnen“, resümiert Parvez, die 2020 direkt nach ihrem Universitätsabschluss zu Duolingo stieß.

Disruptive Neuordnung des dualen Systems

Anschließend diskutierte die Anwältin und langjährige Medienexpertin Dorothee Belz mit unserer Geschäftsführerin Martina Vollbehr über einen konkreten Ansatz für eine Neuordnung des dualen Rundfunksystems in Form einer senderübergreifenden Plattform. „Das duale System aus öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk in Deutschland muss für den Streaming-Markt neu gedacht werden. Es ist Zeit, über eine inhaltliche Plattform zu diskutieren und disruptiv Veränderung zu schaffen. Für mehr Wettbewerb auf Augenhöhe mit den internationalen Playern“, erläutert Dorothee Belz.

„Die Bündelung von Inhalten auf einer gemeinsamen Streaming-Plattform bedeutet ja nicht die Aufgabe von Wettbewerb unter den Anbietern. Nur der Zugang zu den Zuschauer*innen wird einfacher – was auch für Werbungtreibende hochinteressant ist.“ 
Dorothee Belz

Sichtbare und vielfältige Reichweite für Werbetreibende

Die Idee hinter dem neuen Plattform-Modell ist es, zunächst einmal mit den vier großen Stakeholdern ProSiebenSat.1, RTL Group, ARD und ZDF ein europäisches Gegengewicht zu den übermächtigen globalen Playern rund um Amazon, Netflix & Co. zu schaffen. Hinter diesem Ansatz stehen neben Dorothee Belz zwei weitere Experten: Klaus-Peter Schulz, seit 2015 Geschäftsführer und Sprecher der Organisation der Mediaagenturen (OMG) sowie Martin Krapf – nach Stationen bei RTL und als Vorsitzender der Gattungsinitiative Screenforce heute Vice President der Global TV Group. „Wir wollen Inhalte fördern, die besonders zum Public Value beitragen und andererseits eine sichtbare und vielfältige Reichweite für Werbetreibende schaffen“, so Belz.

Neue Wege mit KI

Im Anschluss ging es um „Neue Wege mit KI“: Unser Geschäftsführer Kristian Meinken sprach mit dem Gründer und Geschäftsführer des Artificial Intelligence Centers Hamburg, kurz ARIC, Alois Krtil, über die aktuellen Entwicklungen in der KI und deren Auswirkungen für Unternehmen und den Markt. „Beim Thema KI erleben wir gerade einen riesigen Shift: Vor fünf Jahren stand das Thema eher noch unter Beobachtung, jetzt ist klar, wie viel geopolitisches Potenzial darin steckt und wie schnell die Marktteilnehmer*innen darauf reagieren müssen“, so Krtil. „Beispiel ChatGPT: Mit einem Anstieg von 1 Million User*innen im Dezember 2022 auf mittlerweile 1,7 Mrd. Nutzer*innen erfährt KI gerade eine Massenadaption.“

„Man sollte als Unternehmen nicht abwarten, sich ernsthaft mit KI auseinanderzusetzen – Dabei sollte man immer vom eigenen Business Use Case ausgehen: Wobei kann KI konkret helfen und z.B. repetitive Aufgaben abnehmen?“ 
Alois Krtil

Richtlinien als Leitplanken für sicheren Umgang mit KI

Angesprochen auf das Thema Regulierung, erläutert Krtil: „Mein Entwicklerherz sagt, dass Regulierung den Entwicklerfluss stoppt, trotzdem braucht es natürlich Leitplanken. Der EU AI Act soll genau diese Rahmenbedingungen für den Umgang mit KI schaffen. Das Problem ist nur, dass die Abstimmung dieser Leitplanken auch mit der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklungen mithalten muss, und das ist bei der Schnelligkeit der aktuellen Veränderungen eigentlich kaum möglich. Daher brauchen wir flexiblere Systeme bei der Regulierung, die dynamisch angepasst werden können – sonst hinken wir dem Status permanent hinterher.“ Zum Ende der Talkrunde wandte sich Krtil an die Anwesenden und rief sie dazu auf, keine Scheu vor der Auseinandersetzung mit der KI-Technologie zu haben.

Mutige Markenkommunikation

In der abschließenden Diskussionsrunde traf unser Berliner Geschäftsführer Stefan Zarnic auf Ann-Sophie Claus, Gründerin und CEO von The Female Company und sprach mit ihr über Marketing-Aktionen, die Aufsehen erregen und zum Teil auch Tabus brechen – Shitstorm inklusive. So setzte sich das 2018 gegründete Startup, das Aufklärung und nachhaltige Produkte rund um die Periode bietet, beispielsweise für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Tampons ein. „Wir versuchen, einmal im Jahr eine große Idee – wir nennen es ‚Goldaktion‘ – zu entwickeln mit dem Ziel, maximale Aufmerksamkeit zu erzielen,“ so Ann-Sophie Claus. „Man muss den richtigen Mix finden, aktiv zu kommunizieren und auch zu provozieren, aber trotzdem sensitiv zu sein. Wichtig ist dabei, sich treu zu bleiben, wenn man etwas verändern will.“

„Wir haben in Deutschland leider eine sehr schlechte Fehlerkultur – gerade auch in Start-ups, daher möchte ich als Gründerin vorleben, dass man mutig sein darf und muss, auch wenn man mit starkem Gegenwind rechnen muss.“ 
Ann-Sophie Claus

Viralität durch Polarisierung

Die Gründerin kämpft zum Teil im eigenen Unternehmen für ihre Ideen und testet diese auch in der Community vor – am liebsten sind ihr 50/50-Reaktionen, wenn die Hälfte der Befragten eine Idee gut findet, die andere Hälfte nicht, denn „durch Polarisierung entsteht Viralität“, erläutert Ann-Sophie Claus. Entscheidend ist für sie, dass die erste initiale Reaktion auf eine Kampagne positiv ist – dann setzt sie diese mit ihrem Unternehmen auch um – auch wenn damit immer ein gewisses Risiko einhergeht.

Portrait von Kristian Meinken
„Wir haben heute fünf komplett unterschiedliche Beispiele für mutige Entscheidungen bzw. Ideen gehört. Dabei nehme ich mit, dass wir – auch wenn die Geschwindigkeit, mit der neue Entwicklungen den Markt prägen, kontinuierlich zunimmt – offen und lernwillig bleiben und die neuen Herausforderungen zuversichtlich, resilient und mit viel Energie angehen sollten. Dazu gehört auch, dass wir für unsere Themen noch stärker eine Kultur schaffen, die Boldness, also Mutigsein, fördert und Fehler zulässt.“
Kristian Meinken
Geschäftsführer pilot Agenturgruppe
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Portrait von Kristian Meinken
Kristian Meinken

Geschäftsführer

Fabiana von Holtzapfel

Direktorin Strategie & Beratung

Julia Weber

Director Corporate Marketing & Communications