pilot Radar: Raus aus der Krise, rein ins Geschäft

Mit stärkerer Außenorientierung steigt das Interesse an Mode und Styling sprunghaft an

04.06.2021

Unsere aktuellen Themen:

  • Rekordwerte für das Konsumklima
  • Aktuelle Bestseller sind Bekleidung und Schuhe
  • Kleinere Geschäfte beliebter als Shopping-Malls
  • Regional steht unverändert hoch im Kurs
  • Trend zum grünen Hedonismus

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Deutschland in der Öffnungs-Euphorie

Wie bereits im Frühsommer 2020 erleben wir derzeit ein stabiles Optimismus-Hoch – ausgelöst von der Entschärfung der Corona-Krise mit sinkenden Inzidenzzahlen und den damit verbundenen größeren Freiheiten, dem schönen Wetter sowie der verlockenden Aussicht auf Urlaub. 68 Prozent der Deutschen gaben in der aktuellen 29. Welle der pilot Radar-Umfrage an, dass sie optimistisch sind, dass sich die Lage schnell wieder normalisiert (Erhebungszeitraum: KW 21). Dies ist ein neuer Rekordwert seit Start der Studienreihe zu Beginn der Corona-Krise im März 2020. Zum Vergleich: In Welle 26 (KW 12) waren dies nur 43 Prozent.

Zunehmende Befürchtungen, dass Kinder die Verlierer der Krise sein werden

In der aktuellen Welle gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie sich eher weniger oder überhaupt keine Sorgen wegen Corona machen (Welle 26: 29 Prozent). 36 Prozent sind inzwischen auch wieder der Meinung, dass die Pandemie uns als Gesellschaft stärker zusammenschweißt – eine leichte Verbesserung, nachdem dieses Item zu Corona-Beginn mit 70 Prozent eingestartet war, worauf eine lange Phase der Ernüchterung folgte. Ein Grund für den aktuellen Aufschwung der Stimmungswerte könnte sein, dass der gemeinsame Erfolg in der Pandemiebekämpfung, der nun auch an den Zahlen deutlich ablesbar ist, das Wir-Gefühl gestärkt hat. Im Zuge dieser neuen Euphorie hat sich sogar das Vertrauen in Politik und Verwaltung, dessen Werte in den letzten Wochen stetig gefallen sind, wieder auf 42 Prozent leicht verbessert (Welle 26: 31 Prozent).

Während das Sorgenbarometer derzeit relativ stabil auf niedrigem Niveau ist, nehmen aber die Unsicherheiten über die Entwicklungsaussichten der Kinder weiter zu. Mit 51 Prozent befürchtet inzwischen bereits über die Hälfte der Befragten, dass der Nachwuchs in der Schule den Anschluss verpassen könnte – ein neuer Höchstwert.

Die neue Lust am schicken Outfit

Mit der allgemeinen Stimmung hebt sich auch das Konsumklima – die Werte waren noch nie so positiv wie in der vorliegenden 29. Welle (siehe Grafik 1). Damit decken sich die Umfrageergebnisse mit den Prognosen zahlreicher Wirtschaftsexperten, die bereits von einem anstehenden Konsum-Boom sprechen. So erfährt auch die Ausgabebereitschaft einen deutlichen Schub. Von der Auflösung der Corona-Sparguthaben profitieren vor allem Produkte und Angebote, die die Menschen außerhalb der eigenen vier Wände nutzen können, allen voran Urlaub und Reisen oder Gesundheit, Fitness und Wellness. Der Drang nach draußen und die neuen Kontaktmöglichkeiten wecken aber auch wieder den Wunsch gut aussehen zu wollen, und damit eine neue Lust an Mode und Styling. Bedeutet das bereits das Ende des Jogginghosen-Hypes? Wie das modische Resultat ausfallen wird, bleibt noch abzuwarten, fest steht aber, dass Bekleidung und Schuhe bei vielen Befragten jetzt wieder ganz oben auf dem Einkaufszettel stehen: Wenn es um die Neuplanung der Konsumbudgets geht, dann liegen Bekleidung und Schuhe mit 52 Prozent klar an der Spitze, gefolgt von Outdoor- und Sportbekleidung (27 Prozent), gefolgt von dem Wunsch nach einer neuen Brille, kleineren Haushaltsgeräten oder Möbeln.

Grafik 1

Reales Shoppingerlebnis vor Ort zieht Junge in die Läden

Diese neuen Begehrlichkeiten könnten auch dem Corona-gebeutelten stationären Handel wieder auf die Sprünge helfen, denn eCommerce verliert in dieser Phase der Außenorientierung an Relevanz. So gaben 49 Prozent der Befragten an, gerne wieder durch die Geschäfte bummeln zu wollen. Dies ist ein Plus von 14 Prozentpunkten im Vergleich zu Welle 19 (KW 42/2020). Besonders gerne werden aktuell auch kleinere, inhabergeführte Geschäft frequentiert, die nach Schuh- und Bekleidungsgeschäften sowie Bau-, Garten- und Heimwerkermärkten auf Platz 3 noch vor den Malls und Einkaufszentren rangieren (siehe Grafik 2). Groß ist die Lust am Bummeln und gemeinsamen Shoppingerlebnis mit Freunden. Ganz besonders gilt das für Bekleidung und Schuhe, aber auch für viele andere Kategorien wie Körperpflege und Düfte, Geschenke oder Accessoires für die Wohnung, wenn auch in geringerem Ausmaß. “Diese aktuelle Entwicklung könnte für die Geschäfte eine Chance sein, die jüngeren Online-affinen Zielgruppen wieder für einen Besuch vor Ort zu begeistern, denn auch sie schätzen den Erlebniswert des realen Social Shoppings”, erklärt unsere Geschäftsführerin Martina Vollbehr.

Grafik 2

Nachhaltigkeit ist und bleibt ein relevanter Konsumtrend

Dabei hält auch der Trend zu regionalen Produkten unverändert an und korreliert mit grünen Themen wie dem konstant anhaltenden Interesse für den Klimawandel. In der aktuellen 29. Radar-Welle gaben 63 Prozent an, beim Kauf auf die regionale Herkunft der Produkte zu achten, 50 Prozent legen Wert auf Nachhaltigkeit, für 40 Prozent ist ein Bio-Siegel wichtig. “Bei diesen Themen können wir eine ungebrochen große Aufgeschlossenheit beobachten”, so Martina Vollbehr. “Höhere Preise für Bio-Qualität sind dabei kein Hinderungsgrund, denn das Geld ist im Moment vorhanden. Wir werden nun sehr genau beobachten, ob sich daraus eine Art grüner Hedonismus entwickeln könntet.”

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    Martina Vollbehr
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