pilot Lounge feiert Premiere der Berlin Edition
Was etablierte Unternehmen von der Start-up-Szene lernen können
Den Auftakt zu unserem exklusiven Event machte unser Berliner Geschäftsführer Stefan Zarnic, der die rund 50 Gäste im Hauptstadtbüro begrüßte und zur Teilnahme an den Diskussionen ermunterte, da nicht nur der Standort selbst sondern auch die pilot Lounge als ein Ort der Begegnung und Inspiration verstanden werden solle. Nahtlos ging es dann über in eine kurze Einführung ins Thema unserer Direktorin Beratung Media Orlina Miller, die während ihrer Zeit bei duolingo und TikTok hautnah die Challenges aber auch den besonderen Spirit frisch gegründeter Unternehmen kennenlernen konnte. Die Frage, warum das Thema des Auftakt-Events der Berlin Edition „Start-ups im Spotlight“ auch so relevant für etablierte Unternehmen ist, lässt sich für unsere Expertin klar beantworten: Die Herausforderungen, mit denen sich beide konfrontiert sehen, unterscheiden sich häufig kaum und Methoden aus der Start-up-Szene wie bspw. Growth Hacking würden oft auch von bekannten Marken immer wieder eingesetzt, ohne zu wissen, dass sie diese nutzen.
Start-ups vermitteln Spaß und Hoffnung
Vor der großen Panel-Diskussion mit allen Speaker*innen des Abends, nutzte unser Geschäftsführer Moritz Hoffmann die Gelegenheit in einem kleinen einleitenden Fireside Chat die Entwicklungen in der Start-up-Szene aus dem Blickwinkel des Business Punk-Chefredakteurs Oliver Stock zu beleuchten. Für ihn lässt sich das „work hard. play hard“-Motto seines Magazins dabei auch auf junge Unternehmen übertragen, denn für den Erfolg braucht es neben guter Köpfe und finanzkräftiger Investoren vor allem Fleiß und viel Spaß. Dabei sieht er immer wieder, dass Herausforderungen dann am besten gemeistert werden, wenn das Team flexibel bleibt und fest zusammenhält, auch wenn das bedeuten kann, die ursprüngliche Idee hinter dem Start-up noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und auf die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Reichweitenaufbau ohne große Budgets ist möglich
In der beeindruckenden Zahl von 2.800 gegründeten Unternehmen im vergangenen Jahr sieht der erfahrene Journalist vor allem ganz viel Hoffnung von ebenso vielen Teams, etwas bewegen zu wollen, auch wenn in den Medien aktuell vor allem das Bild einer schwächelnden Wirtschaft beschworen wird.
Das Herzstück der abendlichen Veranstaltung war dann die Panel-Diskussion mit allen weiteren Speaker*innen, welches ebenfalls von unserem Geschäftsführer Moritz Hoffmann geleitet wurde. Zu Beginn schilderte die Co-Founderin von nevernot Anna Kössel, wie die größte Herausforderung eines Start-ups anfangs immer die Finanzierung von relevanten Reichweiten ist, weshalb sie sich zu einer lauten Kommunikation schon vor Produktlaunch entschieden haben. So konnte das junge Unternehmen durch einen Instagram-Account lange bevor die beiden Gründern ein finales Produkt in der Hand hielten, schon eine beeindruckende Fanbase aufbauen. Ideale Voraussetzungen für das virale „Sexismus Bingo“, welches im Anschluss direkt nochmals einen Bekanntheits-Push bei potenziellen Nutzerinnen der Intimate Wellnessprodukte brachte und darüber hinaus auch bekannte Investor*innen anlockte.
Darunter auch Laura Karasek, welche ebenfalls zu Gast bei unserer pilot Lounge war. Die Autorin und Moderatorin fördert aber nicht nur fremde Start-ups sondern hat jüngst mit der Detoxify-App ein eigenes kleine Start-up gegründet. Für sie, die auch als Person eine Marke darstellt, ist Social Media eine große Herausforderung: Debatten führen zu Reichweiten, allerdings muss man sich hierfür als Person und nicht zuletzt auch als Unternehmen ein dickes Fell zulegen und darf Kritik nicht zu persönlich nehmen.
Philip Stangner, CMO von Purelei, fügte dem noch hinzu, dass es in der Social-Media-Arbeit immer auch darum geht, die Community abzuholen und authentische Geschichten zu erzählen. Für das Schmuck-Unternehmen ist vor allem der Aspekt, dass jeder Kommunikation das Potenzial zum Dialog haben muss, essenziell.
Partnerschaften nicht um jeden Preis
Spannend wurde es bei der Frage, wie Start-ups Partnerschaften eingehen und welche Aspekte hierbei besonders wichtig sind. Sönke Bullerdiek, VP Business Development & Strategic Partnerships bei Tiny Monster, konnte an diesem Abend direkt Insights aus einer aktuell geplanten Kooperation beim Kinder-Audio-Player „Galakto“ teilen. Für den erfahrenen Marketing-Spezialisten ist Augenhöhe unumgänglich, da nicht nur das Start-up sondern auch das Gegenüber bereit sein müssen, das Risiko gleichmäßig zu schultern. Auch Anna Kössel, deren nevernot Soft-Tampons seit einem Jahr auch beim Drogeriemarkt dm vertrieben werden, teilte ihr Wissen über gelungene partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dafür musste das sonst so laute Unternehmen mit ihren klaren Botschaften dann auch durchaus Kompromisse eingehen und bspw. ein entschärftes Packaging entwickeln, welches alle Kund*innen anspricht. Zudem lässt sich partnerschaftliches Verhalten aber auch aktiv von Seitens des Start-ups fördern, wenn wie in diesem Fall das bislang unbekannte Produkt zum vorab Testen an die Filialmitarbeiterinnen verschickt wird, damit diese Berührungsängste verlieren und dann sogar eine bessere Beratungsleistung erbringen können.
Business Punk-Chefredakteur Oliver Stock stellte dann die Frage in den Raum, ob es nicht auch Grenzen gäbe, bei welchem Händler man sich listen ließe und sorgte für durchaus diverse Reaktionen. Während nevernot aktuell TK Maxx explizit nutzt, um den UK-Markt zu testen, und für Galakto auch – unter sehr genau definierten Vorgaben – eine Listung bei Discountern als Aktionsprodukt kein Tabu mehr wäre, benötigt die Schmuckmarke Purelei ganz bewusst die Exklusivität ihrer Produkte.
Worauf sich hingegen alle Teilnehmer des Panels einigen konnten ist, dass ein genaues Kund*innenverständnis der Schlüssel zum Unternehmenserfolg ist. Jetzt als Start-up genauso wie später als etabliertes Unternehmen. Ein spannenden Denkanstoß lieferten Sönke Bullerdiek und Philip Stangner, wo in beiden Unternehmen das Executive Board regelmäßig in den direkten Kund*innenkontakt gebracht wird. Sei es über das Abarbeiten von Support-Tickets oder der proaktive Anruf bei Kund*innen, um Insights zu sammeln, die weit über das hinaus gehen, was Marktforschung liefern kann.